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  • Andras F. Röschl

AC/DC - Mehr als ein Heckscheibenaufkleber…

Die wichtigste/größte Hard-Rock-Band aller Zeiten ist zurück und das in der einzig möglichen und nachvollziehbaren Besetzung


Quelle Bild: https://pwrup.acdc.com/


Es soll ja Menschen geben, die mit Holzfällerhemd und kaffeeschlürfend (Stilecht aus der Oettingertasse) vor ihrem I-Phone sitzen und via I-Tunes den Klängen der nächsten zig-fach austauschbaren Studentenmusikkapelle lauschen. All jene und auch jene die nichts für erdige, handgemachte und ehrliche Hardrock Musik übrig haben sollten jetzt lieber RTL II einschalten bevor sie Ihre wertvolle Zeit mit diesem Review vergeuden… ;)


Derzeit grassiert eine weltweite Pandemie. Eine Pandemie, für die es kein Gegenmittel gibt und niemals geben wird, eine Pandemie, die allen in Mark und Bein fährt solange sie auch nur einen Funken Musikverständnis und Rhythmusgefühl haben. Seit einiger Zeit brodeln die Gerüchte und nun ist es offiziell:

Die wichtigste/größte Hard-Rock-Band aller Zeiten ist zurück und das in der einzig möglichen und nachvollziehbaren Besetzung - Man hätte es fast nicht mehr für möglich gehalten.


Rudd/Williams - Die tighteste Rhythmusfraktion in unserer Milchstraße legt erneut das Fundament, oder wie es ein junger Malle-Abiturient ausdrücken würde – „Der Bass (die Base) muss ficken“. Niemand könnte auch nur annähernd das seit nunmehr fast 50 Jahren zum Trademark gewordene Fundament besser legen. Die genaueste Atomuhr der Welt, die NPL-CsF2 im Süden Londons dagegen ist blanker Hohn.


Young/Young - Der nur einige Jahre jüngere Neffe des vor drei Jahren verstorbenen Bandchefs und Motors Malcolm Young ist erneut an der Rhythmusgitarre und über den ewigen Schuljungen Angus braucht man nun wirklich kein Wort mehr verlieren.


Johnson – Jonno is back… Die Reibeisenstimme aus Newcastle ist nach seinen Gehörproblemen, welche die „Rock or Bust“-Tour für Ihn abrupt enden lies, zurück an Bord und was die erste Single „Shot in the dark“ verspricht ist mehr als vielversprechend.


Dieses Review ist das Einzige, welches der Verfasser dieser Zeilen jemals vor dem offiziellen Veröffentlichungstermin einer Scheibe schreiben wird. Auch ohne Fanbrille - mit Panzerglas so dick wie am Schalter einer Dorfbank in den 80er Jahren - würden diese Zeilen auch kein bisschen anders ausfallen.


Bei AC/DC gibt es bekanntlich seit jeher nahezu keinerlei Infos was im „Inner cirlce“ so passiert. Dichter als Fort Knox benötigt es schon Leute wie Dee Snider oder Eddie Trunk, die Anfang des Jahres erste Infos durchsickern liesen. Aus Respekt vor Malcolm wurden wohl zahlreiche Songideen und Riffs übernommen aber keine Aufnahmen zusammengeschnipselt. Back in Black wurde 1980 dem verstorbenen Bon Scott gewidmet, 40 Jahre später wird nun PWR / UP dem verstorbenen Capo Malcolm Young gewidmet.


Es gibt sicherlich Bands in der Musikgeschichte, die in diversen Kreisen mehr Ansehen genießen und für manche als wichtiger erscheinen mögen, keine dieser Bands hat jedoch annähernd so lange durchgehalten, keine dieser Bands war auch nur annähernd so resistent gegen allgemeine Trends oder Vorgaben der Plattenfirmen und keine dieser Bands hat sich annähernd ähnlich lange gegen Streamingdienste und Downloadportale gewehrt. Die schottische Sturheit hat sie stoisch ihr Ding durchziehen lassen und… keine dieser Bands hat auch nur annähernd einen so hohen Wiedererkennungswert. Hier passt nahezu alles, der genialste Bandname, das genialste Logo… Den unverkennbaren AC/DC-Sound erkennt man bereits beim Hi-Hat-Einzähler von „Back in Black“ und daran hat sich in all den Jahren nichts geändert. Bereits mit Bon Scott wurden sie zur lebenden Legende.


Slash meinte einmal: „ein komplexes Gitarrenriff kann jeder gute Gitarrist schreiben. Die einfachen und eingängigen sind es, die schwierig zu schreiben sind, denn die sind nahezu schon alle weg“ …und wohl zu 51% im youngschen Besitz.


Bei AC/DC rocken die Pausen (mehr als bei anderen Bands ganze Alben), der Beat, die staccatoartigen Riffgewitter, die gnadenlos schneidende Reibeisenstimme - all das lässt einem keine andere Wahl als mitzugehen … es sei denn man ist taub.


Dies ist nun mein 5-tes (bewusst vor Veröffentlichung) wahrgenommenes AC/DC-Album und es wird (allen Nörglern zum trotze) auch genau das werden, ein ehrliches, unverzögerlich gute Laune bringendes AC/DC-Album und die logische Fortsetzung von „Stiff Upper Lip“, „Black Ice“ und „Rock or Bust“. Keine Band verursacht bereits bei den ersten Tönen eine komplette Gänsehaut.


Keine andere Band zieht annähernd ihr Ding so durch… (maximal noch die legendäre Motörhead-Besetzung: Kilmister/Clarke/Taylor)


„Bring the four to the floor” und nichts anderes. Was damals an Silvester ´73 in Sydney seinen Anfang nahm, geht nun in eine weitere Runde. Das AC/DC Fieber grassiert wieder… genauso stark wie eh und je und alle paar Jahre verursacht es dasselbe Gefühl. Ähnlich wie damals als kleines Kind, Jahr für Jahr vorm Weihnachtsbaum stehend und den Geschenken staunend.


Respekt an Angus, wie er dieses schon fast gekenterte und versunkene Schiff wieder in Spur bringt. Des Geldes wegen müssen sie es sicherlich nicht tun, nein ich bin davon überzeugt, dass es um die Hommage an Malcolm geht.


Wäre diese andere Pandemie nicht auch noch, dann gäbe es sicherlich eine weitere Welttournee und absolut kein Halten mehr. Diese Albumveröffentlichung ist Balsam für die Seele, rettet dieses sonderbare Jahr 2020 kurz vor Torschluss noch vom Totalausfall und bringt den Schreiber dieser Zeilen einmal mehr dazu den kompletten Backkatalog von A bis Z durchzugehen und die Tage bis zum 13.11.2020 rückwärts zu zählen.


Der Soundtrack meines Lebens, AC/DC gehen in jeder Lebenslage… es gibt so viele unzählige Momente die ich mit diesem Soundtrack verbinde. Das Highlight war sicherlich 2008 NYC Madison Square Garden. Ja, sie sind mehr als ein Heckscheibenaufkleber… (wobei ein Heckscheibenaufkleber schon mal ein guter Anfang wäre). Sie wurden für mich zur Lebenseinstellung, PUNKT!


Warum sich die Tage dennoch eine kleine alte Band aus Texas zwischen den Bandkatalog geschmuggelt hat, erzähle ich euch einmal in einer anderen Geschichte…


Mein Resümee: 11 von 10 Punkten (It´s one more, isn´t it?!)

 


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