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Black Stone Cherry - Folklore and Superstition

Aktualisiert: 2. Mai 2021

“Diss N´Piss or Hits”-Empfehlung von Ray'N'Fox



Ich habe das Album seit dem VÖ 2008 in meinem Plattenschrank stehen, weiß aber um ehrlich zu sein gar nicht mehr warum. Am schrecklichen Bandnamen, der sich für mich nach „Ü70 Großcousinen Schwarzwälder-Kirschtorten-Kaffeekränzchen“ anhört liegt´s sicherlich nicht.


OK, was kann das Album nach 12 Jahren? Ich muss zugeben, ich wusste nicht mehr so richtig was mich erwartet, da es sicherlich seit 10 Jahren nicht mehr gelaufen ist. Seitdem hatte ich die Band auch vollständig aus den Augen verloren, fand die Cover aber immer gelungen; die ich natürlich dennoch mitbekommen habe.


Ein erdiger, sehr warmer Sound, vor allem das Schlagzeug, welches ja oftmals in neueren Produktionen kalt und roh (weil getriggert oder am Computer entstanden) klingt, fügt sich hier sehr gut in den Gesamtsound ein. Eine sehr gelungene Produktion, das fällt sofort auf.


Die Jungs bedienen sich dann einfach am reichhaltigen bunten Buffet des „(modern) Rock“ in seiner kompletten Farbpalette und Unterspielarten vergangener Tage (Southern-, Sleaze-, Rotz-, Glam-, Classic-, Cock-, Hard- Rock around the clock). Über der sehr guten Gitarren- (Bluegrass?, Southern?, Country? Hä? Bin immer noch kein Gitarrist aber ich höre da auch einfach auch noch Metalriffs heraus!) und der Klasse Schlagzeugarbeit (Ghostenotes, Paradiddles satt!, songdienlich und doch prägnant und präsent) dominiert immer die für diese Musik absolut passende Stimme von Sänger Chris Robertson, der hier gut abliefert aber irgendwie ein sofortiges Wiedererkennungsmerkmal ala Riege der ganz Großen vermissen lässt.


Habe ich mich schon einmal geoutet, dass ich Nickelback mag?!… die Schimmern hier für mich durch wobei BSC nicht so modern unterwegs sind, nicht so viel „Chartpotential“ haben und weiter im Südstaatensound angesiedelt sind, was bei Nickelback ja komplett nicht vorhanden ist. Der Vergleich stimmt auch überhaupt nicht, da BSC auch keine Synthies haben, für mich aber kommt das irgendwo dennoch immer wieder durch. Ebenso erinnert die Musik an Life of Agony (die meisten werden das wohl als völlig absurd abtun und Monster Truck (die aber deutlich unbekannter sind).


Als Opener hätte bei mir definitiv nicht „Blind Man“ gestanden. (ein kleiner Bon Jovi Schwiegermutter Rocker, deutlich härter zwar aber zumindest im Refrain), tut nicht weh, ist aber auch nix und „Please Come in“ ist auch der Bonjovis John Reisbrett Schunkelrocker nur härter aber schwächer… und dann geht’s aber los.


Bei Reverend Wrinkle erwische ich mich nun bei jedem Durchlauf nach dem Pre-Chorus das olle „Come together…. Right now“ von den Pilzköpfen reinzuinterpretierenJ. Hier wurde sich scheinbar (positiv) bedient! Das erste kleine Highlight… Macht Spaß. Ist Metal fertig! Topp


Das als melancholische Pianoballade beginnende „Things my father said” fällt irgendwie aus dem Kontext, passt sich aber trotzdem gut an. An dieses Stück kann ich mich auch als einziges bewusst erinnern. Ab „Peace is Free“ nimmt das Album deutlich Fahrt auf. Das Ding ist eine kleine Hymne.


„Sunrise“ überrascht mit „Reggae-Elementen“, obwohl ich überhaupt kein Fan dieser Musikrichtung bin (habe ich schon mal erwähnt, dass ich Schubladendenken nicht mag?) ist dies mein heimliches Highlight. Was nicht alles im Alter mit den Gehörgängen welche in früher Teeniezeit durch Death-Metal versaut (da Gegrunze) wurden so passiert.


Das eigentlich härteste Stück „Bulldozer“, gehört aber nicht zum offiziellen Albumrelease, taucht aber in einer div. Streaming Plattform auf, passt aber dennoch gut dazu.


Schön wenn man in der eigenen Sammlung mal wieder interessante Alben findet, bzw. gefunden wird.


Das Cover gefällt (ist das die ominöse Hütte die als Probenraum dient? Nach diversen Chartplatzierungen wohl hoffentlich nicht mehr).


Am Ende stellt sich nur noch die Frage: „Wer ist eigentlich Floyd Collins? Tja, ich weiß es jetzt, aber das würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen.


Insgesamt haben wir es hier weder mit Diss noch mit Piss noch mit Hits zu tun…


Kurz zusammengefasst handelt es sich um ein gutes Southern-Modern-Rock Album, wenn man das so sagen darf?!


Das Album macht Spaß, es läuft einfach durch, ist gut zum nebenbei hören. Ich werde mich irgendwann mal mit dem Backkatalog beschäftigen. Es ist aber auch definitiv kein Klassiker den man unbedingt im Regal stehen haben muss. Aber Bier kann man ja immer trinken, denn dazu passt es natürlich.


Mein Resümee: 7,5/10 Punkten. So nen richtigen Wiedererkennungswert erkenne ich nach zahlreichen (neuen) Durchläufen irgendwie dennoch nicht, Schade eigentlich…trotzdem gefällt es gut. 20 Jahre in Originalbesetzung haben noch 1/4 Sonderpunkt verdient, das geht aber ja nicht.

 

R'N'F: Was sagst Du, im Vergleich zum Debütalbum?

Ich kenne das Debüt nicht... ich muss es mir erst anhören.

R'N'F: Welcher Song sticht für Dich heraus?

Geht aus dem Text oben hervor.

R'N'F: Hast du die Band weiterverfolgt? Wie siehst du die Entwicklung bis heute – nach immerhin fast 20 Jahre Bandbestand?

Geht aus dem Text oben hervor, werde ich nachholen!

R'N'F: Ich weiß Du hast die Platte auch. Was hat Dich damals motiviert sie zu kaufen?

Kann mich nicht erinnern. Zu der Zeit war ich dem Kaufrausch verfallen.

R'N'F: Mit welcher Band – egal ob älter oder neuer – würdest du BSC in eine Schublade packen?

So richtig kenne ich keine. Ein paar habe ich im Text genannt... Aber so richtig passen die auch wieder nicht.
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