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  • Andras F. Röschl

Greta Van Fleet - The Battle At Garden's Gate

Aktualisiert: 31. Mai 2021

Den Ritterschlag von Page/Plant haben sie ja scheinbar bekommen...


In meinem persönlichen Mikro-Musik-Kosmos passiert es ca. alle 4 Jahre, dass mich eine Band so richtig erwischt. Das waren zuletzt GVF mit ihrer EP – From the Fires (Ich meine es war Anfang 2018). 10,5/10. Wow… was für ein Teil!!! Davor waren es die sensationellen Dead Lord, aber dazu einmal an anderer Stelle mehr!


Danach habe ich mich intensiver mit den Kiszka-Brüdern beschäftigt und auf das Debut-Album hin gefiebert 9,5/10.


Und jetzt heißt es „make it or break it“? Mal sehen, den Ritterschlag von Page/Plant haben sie ja scheinbar bekommen. (Autogrammanfragen in einem Hotel; diverse Interviewaussagen etc.).


Hand auf´s Herz! Led Zeppelin ist nicht nur für mich eine der wichtigsten/besten Bands (die zweitbeste) im Universum und wahrscheinlich auf ewig unerreichbar, von daher spalten GVF die Classic-Rockwelt in zwei Lager und zwar:


  • Die ewigen Nörgler die mimimi billige Kopie (wer das behauptet hat sich nicht damit auseinandergesetzt); mimimi Riff A ist aus Song 24b bei Minute 3:12 geklaut; mimimi nicht originell; mimimi früher war alles besser; mimimiimi ich muss kacken; loslassen… puuuhhhh,

  • Oder diejenigen, die jetzt sofort den Passierschein A38 lösen, in den bereitstehenden Zeppelin einsteigen, den Alltag hinschmeißen und in die großartige (Fantasie)Welt von GVF auf eine unglaubliche einstündige Reise gehen.


Was wollen die Nörgler denn im Jahr 2021 erwarten? Die größten Bands sind bereits wie die Dinosaurier über den Planeten getrabt, viele bereits ausgestorben und haben so ziemlich jedes Riff und jeden Fill abgegrast die/den es so gab.


1/3 des Albums waren bereits bekannt und zumindest bei mir bereits kurzzeitig totgedudelt, dennoch ist Heat Above ein klasse Opener, mit Orgelsound, warme Produktion, erdig, gut, fertig. Songwritingtechnisch sind diese Jung ganz weit vorn dabei und sie erschaffen eine Aura mit breitem Soundgewand. Klar, die Stimme vom „beautiful little singer (Plant)“ muss man mögen. Alleine der Opener bietet mehr Facetten als ganze Backkataloge anderer Bands. Was dann passiert ist großes. Hier ist nix radiotauglich getrimmt, alle Songs sind (fast immer) über der 4min Grenze angesiedelt. Das ist echt!!! Wenn ich etwas zu bemängeln habe, dann ist es der meiner Meinung nach leicht krampfhafte Versuch ein Gesamtbild (Klamotten, Artwork, Imagevideos, Freddie Mercury Gestik, etc.) aufzubauen, anstatt sich einfach mal treiben zu lassen. Ansonsten gibt es nichts auszusetzen. GVF mag man, oder eben nicht, das ist keine Band für so mal nebenbei und so wird es auch bleiben. Ich jedenfalls bin gespannt wohin die Reise geht.


Das Schaffen von GVF erschließt sich einem auch nicht nach dem einmaligen hören, das dauert einfach. My Way, Soon z.B. zuerst „ganz interessant“, dann „todgedudelt“, und jetzt ist es für mich einer DER Songs auf dem Album. Das hört man wirklich nicht beim Autofahren, im Büro, bei der Hausarbeit etc. Wenn man sich auf dieses Album/diese Band einlässt, dann entführt sie dich wie oben erwähnt auf eine großartige Reise. UND… Laut muss man es hören. Das ist Entspannung und Meditation pur! Ich würde die Musik jetzt mal banal als Classic Rock, sehr getragen, mit psychedelischem Touch einordnen. Sie wären Ende der 60er Anfang der 70er ganz groß gewesen UND selbstverständlich schimmern immer wieder die ganz großen Urväter des Genres durch, ABER jeder Bub schaut sich was bei seinem Vater ab, ist es nicht so? Tears of Rain kann ich noch nicht ganz einordnen, aber sonst gibt es wirklich keinen einzigen schlechten Song.


Ich bin sogar der Meinung GVF bauen sich gerade eine eigene Nische! Meine persönlichen Highlights sind Broken Bells, Built By Nations (WoW!) und Caravel. Das Cover verstehe ich nicht, aber das innere Artwork ist wirklich schön aufgemacht. Ich brauche die Platte, leider kenne ich bisher nur die Bilder aus dem Netz.


Ich bin gespannt und freue mich auf die Reise von und mit GVF, hoffe sie ganz bald Live sehen zu können. Vielleicht erbarmen sich die Gunzenhäuser Stadtväter ja und holen Sie zum Bürgerfest 2022, Partnerstadt wären Sie ja zu Frankenmuth, dem Heimatort der vier. Sie sind kein Hype, so etwas machen die Presse und auch die Neider aus Ihnen. Sie sind der heiße Scheiß. Der Zenith in München z.B. war bereits vor dem ersten Album ausverkauft und ich hab ins Glas geschaut und dann kam Corona… Fuck.


Mein Resümee: Das Album erreicht nicht ganz die Klasse des Debüts aber das ist wirklich Erbsenzählerei (die Nörgler denken jetzt ich wär einer von Ihnen, EP geil, Debüt gut, zweites Album Hype, Ausverkauf haha). 9/10 Punkten.


Hier wieder einsteigen, hier wieder dabei sein hepp hepp…

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