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  • Marc Picky

Lygo - Lygophobie

Die Übermäßige Angst vor Dunkelheit

Bildquelle: https://media1.jpc.de/image/w600/front/0/4059251454816.jpg

Lygo. Nie gehört? Dacht ich mir. Die drei Jungs aus Bonn haben mehr Aufmerksamkeit verdient und deshalb entstand auch dieser Artikel – den dann eh keiner liest. Klassiche Win/Win Situation also.

Ich glaube bei Lygo bin ich gelandet, weil ich bei Blackout Problems und/oder Heisskalt falsch (oder richtig?) abgebogen bin. Die 2016 erschienene Misere-EP lief bei mir einige male in Dauerschleife, die letzte Platte Schwerkraft dagegen zog eher an mir vorbei. Als dann die erste Single von Lygophobie Schockstarre in meinem Feed auftauchte, wurde ich neugierig. Die dritte Single Warmes Bier & Kalter Kaffee trieb mich dann dazu das Album vorzubestellen. In Vorbereitung auf das Album hab ich mir noch den Podcast von Fuze angehört, Frontmann Simon sprach dort über die Entstehung des Albums, welches Sie erstmals selbst aufgenommen haben. Und darüber, dass das Album wohl für ein breiteres Spektrum sei und auch ruhige Songs enthält, was zumindest für mich eine völlig neue Seite von Lygo wäre.


Das cover ist simpel, es zeigt drei Neonröhren, vermutlich in einer U-Bahn. Darunter das Wort Lygophobie. Die Band macht bekanntlich ein Geheimnis um die tatsächliche Herkunft des Bandnamens, der Albumtitel sei wohl einfach sehr passend gewesen und hätte nichts mit dem Bandnamen zu tun. Lygophobie steht wie bereits im Titel erwähnt für die übermäßige Angst vor Dunkelheit.


Wie klingt Lygo eigentlich? Ursprünglich wollte ich sie mit Turbostaat vergleichen, allerdings habe ich nochmal reingehört und muss sagen das Lygo deutlich härter, rauer, schneller und lauter ist. Es mögen zwar überwiegend simple Riffs und Soli sein, dennoch ist alles sehr melodisch. Das was es bei Lygo vor allem rausreist ist das Sprachrohr. Die Songs sind meist melancholische Stücke vollgepackt mit Metaphern und Worten über nachvollziehbare, triste Alltagssituationen. Diese werden durch den Schrei-gesang untermalt, die Wut muss raus und zwar mit Lärm.

Lygo ist laut - und so sollte man sie sich auch anhören um die volle Wirkung der Songs zu entfalten.

Die für mich relevantesten Tracks des Albums sind Warmes Bier & Kalter Kaffee, Ufer, Altersheim und Schockstarre. *Dies ist eine Hörempfehlung.*


Lygo hat sich mit dem neuen Album klangtechnisch weiterentwickelt, aber nicht so, dass es eine völlig neue Band ist. Sie haben das was sie können einfach optimiert und ausgebaut. Ich habe beim anhören mehr instrumentals in den Songs selbst wahrgenommen. Diese bilden vereinzelt auch die Brücke zwischen ruhig und laut. Dennoch sind die Songs weiterhin voll wut und punkigen Klängen und das ist auch gut so.



Mein Resümee: 8/10 - Ein Album mit richtigem Timing für die Herbstmelancholie.

Lygo bleibt laut und das sollte auch so bleiben.

In diesem Sinne: Wir treffen uns im Fightclub!

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