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  • Andras F. Röschl

Reignwolf - Hear me out

Aktualisiert: 2. Mai 2021

“Diss N´Piss or Hits” Empfehlung von Marc Picky.



Am 10. März schrieb mir also mein geschätzter „neuer“ Kollege Mark Pinky folgende What´s App… „hab den ersten Track halb gehört, wird Piss, sag ich dir jetzt schon… Ahhhhhhh! Das ist also der objektive Journalismus den sich Verbälheäd auf die Fahne schreibt! Am Ende fangen wir noch an die Rechtschreibung zu prüfen bevor wir etwas abdrucken.


Anyway, nach dem ersten halben Track war mir für mich auch bereits klar, dass es Piss wird und der ist noch einer der besseren auf diesem Album. Aber der Reihe nach.


Es war einmal Mitte der 90er, in einem versifften Roadhouse, irgendwo in der Wüste Nevadas im nirgendwo. Zufällig treffen sich Schrotflintenkurti, John Garcia, der schlecht geschlafen hatte, und Mareline Mansen, die ihren Lipgloss vergessen hatte und das Patchhouly verschüttet. Der Kellner ist unfreundlich, George Bush (der Alte) wurde durch einen Demokraten, der gerne kubanische Zigarren raucht, ersetzt und das Bier war Corona. Dann kam Trent Reznor dazu, sie kiffen eine Runde und fahren dann zu einer zwielichtigen Party um endgültig ins Nirvana zu verschwinden.


So, oder so ähnlich fand diese (wahre) Geschichte statt, das ist aus Erzählungen überliefert. Auf jeden Fall waren alle scheiße drauf und haben somit beschlossen umgehend eine noch beschissenere Band zu gründen.


Ok, ich habe Wikipedia angeschmissen:

Reignwolf is an American indie and blues rock band from Seattle, Washington.

Aha, Seattle also… Warum müsst ihr mich ständig mit Musik aus dieser Region quälen (siehe meinen Bericht zu Pearl Jam), liegt scheinbar irgendwie in der Familie?! Und wo zum Teufel soll die blues rock band sein?


OK, da ich ja „open minded“ bin, gebe ich dem Album dementsprechend eine faire und ehrliche Chance (Durchläufe waren es am Ende ca. 20-25).


Zack, Bumm, kurz und schmerzlos 10 Songs, 29min… passt… ala Slayer´s Meisterwerk 8-/. Auf den Punkt gebracht (für diese Art von Musik ja nicht unbedingt ein gängiges vorgehen). Auf den Punkt gebracht schon, nur halt scheiße!


Ne jetzt mal im Ernst. Leute aus der angedeuteten Schnittmenge a la Kyuss, Seattle-Sound im allgemeinen, alte Marylin Manson, Killing Joke, NIN etc. finden hier bestimmt die ein oder anderen Songfetzen und können sich vielleicht hier und da an dem ein oder anderen Track erfreuen. Für mich ist das nichts - meine feinen Lauscher sind einfach mit dieser Art Mucke nicht (dauerhaft) kompatibel.


Fairerweise muss man aber sagen (und das ging mir beim letzten DNP genauso) umso öfter du ein Album hörst, umso vertrauter wird es, und das Album läuft nach und nach immer besser durch und tut nicht mehr weh - was ich nach den ersten Durchgängen niemals für möglich gehalten hätte und auch wenn es nicht mein Musikstil ist und wahrscheinlich auch nie sein wird. Ja, es klingt vertraut… wie letztens, als ein Song von Oma Pearl´s Erdbeer Jam im Radio kam und ich mich selbst beim Schunkeln erwischt habe. Wahnsinn, was in so einem menschlichen Köpflein alles passieren kann.


Anfangs klang das ganze einfach nach irgendeinem undefinierbaren Wirrwarr, aber hey ich erkenne einen roten Faden, bilde ich mir zumindest ein.


"Wanna Don´t Wanna" sticht für mich heraus, das ist gut, geht nach vorne, am ehesten mit meinem Geschmack kompatibel, hat Drive. Wie ich geschrieben habe alte Manson? Dann anchecken! Immer ein gewisser Industrial-Touch. Die Stimme des Sängers finde ich für diese Art von Mucke passend. Im Übrigen auch den rohen ja drückenden Industrial Sound, das passt hier. Kann man den Stil mit Alternative-Doom-Industrial-Sound umschreiben, falls wir zukünftig keine Genregrenzen mehr einschmeißen, sondern wieder aufbauen.


Irgendwann habe ich mich aber auch dabei erwischt, dass das Album zwar läuft, aber mein Kopf es ausklammert. Vielleicht wäre es wirklich etwas zum Relaxen, Abschalten nach der Arbeit. Über allem schwebt meist eine melancholische Atmosphäre und Dichte die dich abdriften lässt, die aber auch irgendwie drückt. "Ritual" z.B. irgendetwas hat das Ganze, irgendwo, vielleicht irgendwann.


"Over and Over", "Keeper", "Son of a gun", "I want you" sind allerdings Totalausfälle in jeglicher Hinsicht! Songschreiberisches Können, Eingängigkeit, Wiedererkennungswert??? Was soll das sein? Vielleicht verstehe ich es nur einfach nicht.


Mein Resümee: Somit ist Pearl Jam´s – Ten im Vergleich fast schon ein Hit-Feuerwerk und hatte damals mit 4,5 Punkten abgeschnitten und somit bleiben hier noch 2/10 Punkten übrig, sollten sich jemals Leute an meinen Bewertungen festmachen. Wären alle Songs im Stile von "Wolf River" / "Wanna Don´t Wanna", dann wäre es eine solide 6/10 geworden. Schöner Rausschmeißer.


Hey warte mal, das Album ist ja doch ganz geil… Aber leider war es dann immer zu Ende und in der Playlist eines bekannten Streaminganbieters kamen dann je nachdem "Them crooked voltures", "The Blue Stones", "The Interrupter´s", "The Raconteurs" …


 

M.P.: Mit welchenBands würdest du Reignwolf in eine Schublade packen?

Da es ja nicht mein Stil ist, habe ich mich zumindest aber an Bands erinnert bzw. daran gedacht als ich das Album die ersten male laufen hatte. Das geht aus dem Bericht aber ja hervor. NIN, Stone Sour, Seattle Sound im Allgemeinen. Irgendwie auch Reggea wie auch immer. Ich behaupte jetzt einfach mal, dass Reignwolf wenige, aber dafür treue Fans haben, denn wenn dich dieser Stil packt, dann hat er dich.

M.P.: Was fällt dir Soundtechnisch besonders auf oder was fehlt dir?

Der Sound passt treffend zum Album, wer so etwas mag findet sicherlich gefallen. Keine Ahnung wie man so einen Sound macht? Da es im Großen und Ganzen nix für mich ist fehlt mir auch nix.

M.P.: Hast du am Cover erahnt, in welche Richtung es geht?

Warum auch immer, aber das Cover hat mich an das Cover von Alice in Chains selbstbetiteltem Album (mit dem dreibeinigen Hund erinnert). Ich hatte in so eine Richtung tendiert aber deutlich mehr Drive erwartet, vor allem Nachdem ich die magische „unter 30min“ Marke gesehen hatte.

M.P.: Sieh dir bitte einen Track von der „Jet City Stream Session“ und „Are you satisfied – Music midtown“ an. Wie findest du die Musik Solo / mit Band?

Ich finde diese Solo Geschichte irgendwie cooler, obwohl mich das auch nicht vom Hocker reist. Live wäre das definitiv eine Band wo ich zu einer anderen Bühne wechseln würde, wenn es denn Live gäbe. Ich würde mir wohl ein, zwei, drei Tracks geben und dann gehen.

M.P.: Behältst du Reignwolf auf dem Schirm?

Nope, 25 Durchläufe müssen reichen… Aber vielleicht servierst du mir ja nochmal im Jahr 2037 ein Album und ich bin begeistert?! Wer weiß…
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