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  • Marc Picky

Royal Blood - Typhoons

Ein genussvoller Boilermaker mit verschwommener Sicht im stürmischen Limbo

Was ergibt sich aus einem Bass, einigen Pedals und Verstärkern, einem Schlagzeug und zwei fähigen Herren aus Brighton? Eine erfolgreiche Band namens Royal Blood.

2014 überzeugte mich die Band direkt mit Ihrem Debut (10/10). Der Sound etwas, was mir sehr neu war. Die Konstellation der Band ebenso. Aber es funktionierte – und zwar mehr als gut. Auch live konnten sie mich damals überzeugen. Das drei Jahre später erscheinende zweite Album hatte bei mir mit startschwierigkeiten zu kämpfen. Der Sound war anders, die fetten Bass-Riffs fehlten einfach (Ich habe eben nochmal beide Alben nachgehört, und wie die fehlten….). Es riss mich alles in allem nicht ganz so mit wie das Debut und war nur eine 6,5/10. Weitere vier Jahre später befinden wir uns nun hier. Typhoons heißt das dritte Studioalbum. Groß angekündigt wurde es mit dem Track „Trouble’s coming“, wie könnte man es besser beschreiben? Acht Monate später folgte das Album.


Soundtechnisch befinden wir uns erneut in einem weiteren Kapitel. Diesmal holt es mich allerdings von Anfang an ab. Ben Thatcher gibt seine rhythmischen Schlagzeugkünste zum Besten. Mike Kerr betreibt seine bekannte lyrische Wortakrobatik und bringt die ikonischen Bass-Lines zurück. Im gesamten klingt das Album nach Royal Blood gemischt mit - wie soll man das beschreiben? – einem gewissen Anteil modernem Disco-Dance. Das klingt gelesen vielleicht erstmal seltsam oder negativ, allerdings überzeugt das Konstrukt auf ganzer Linie. Ja es klingt modern, ja es klingt teils elektronisch, aber es erfüllt einfach. Die Band hat sich klangtechnisch definitiv weiterentwickelt, seltsamerweise überzeugt mich das zur Abwechslung mal bei einer Band.


Meine Hörempfehlungen: Trouble’s Coming, Typhoons, Limbo, Boilermaker, Oblivion!

Auf Boilermaker warten ich - und laut Youtube-Kommentaren auch einige andere – schon seit über einem Jahr. Bisher mussten wir uns mit schlecht mitgefilmtem live-sound zufriedengeben.

Die genannten Tracks wurden bis auf Oblivion bereits vor Albumrelease präsentiert, finde ich etwas schade da diese Tracks meiner Meinung nach den Kern des Albums wiedergeben.

Lyrisch verarbeitet Mike Kerr u.a. seine abgelegte Alkoholsucht. Des Weiteren erzählen die Songs wunderbar verpackte Kurzgeschichten.


Schnappt euch bei Dämmerung das Album, stöpselt euren Walkman an (oder diese neumodischen Ärpods) und dreht eine Runde durch die Stadt. Das Sound-Ambiente lässt euch in eine kleine Welt verschwinden. Fast jeder Track könnte Soundtrack eines Hollywoodstreifens sein.


Bisher hatten Royal Blood Alben 10 Tracks. Typhoons legt noch einen drauf und zwar einen ganz besonderen. „All we have is now“ ist absolut kein klassischer Royal Blood Track. Es ist eine Ballade. Ein Klavier und Kerr’s Stimme – das wars. Und ich finde sie hätten sich viel früher an einen derartig simpel aber schönes Stück wagen können.


Bei den ersten beiden Alben sind irgendwann nach Release die B-Sides released worden, diese hatten das gleiche Potential wie die Alben selbst. Ich bin mal gespannt was uns ggfs. hier noch erwartet.


Mein Resümee: 10/10 Punkten – Ein grandioses modernes Album. Royal Blood überzeugt auf ganzer Linie. Hört rein!

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